Kell – Freitag – Training
Wie bereits geschildert fiebere ich seit Tagen, eigentlich seit Wochen, diesem ersten Schlagabtausch auf der Keller Rennstrecke entgegen. In meinen Tagträumen habe ich bereits für das Training wilde Rempeleien und harte Fights am Rande der Sportlichkeit erwartet. Dementsprechend ist mein Adrenalinpegel auf mittelschwere Auseinandersetzungen programmiert, als ich mich in den Vivaro setze und den Rhein südwärts nach Kell fahre.
Der erste Eindruck des Areals ist beeindruckend, eine scheinbar endlos lange Boxengasse aus dicht stehenden Pavillons, dazwischen Türme aus Baugerüsten, gegenüber ein großes Festzelt mit Bierständen, Imbisswagen, Kletterwand und mittendrin der Kern: die Strecke. Mit der Perfektion eines Modellbauers haben die Keller ein Band dunkler Erde auf das korngelbe Bett des Feldes gelegt. Gleichmäßig 5 Meter breit und 1000 Meter lang, mit langen Geraden, 2 Schikanen, perfekt geschwungene Kurven in jedem Radius. Die bestpräparierte Strecke, die ich je für unseren Sport je gesehen habe. Ein würdiger Rahmen für die Schlacht der Besten.
Die Fahrt entlang der Boxengasse gleicht einer Reise durch einen Ameisenhaufen, überall sind hunderte Hände mit ausladen, aufbauen, rangieren beschäftigt. Rein optisch scheinen schon alle da zu sein – alle außer mir. Dementsprechend beschränkt sich die Auswahl der möglichen Standplätze auf einen etwa 4 m² kleinen Flecken „mittendrin“. Dieser Boxenplatz ist so klein, dass ich meine Frau erstmal vorschicke um zu erkunden, ob es tatsächlich ein freies Fleckchen ist, oder ob dort nur kurz die Werkzeugkiste weggenommen wurde.
Die Antwort auf unsere Frage gibt ihr Helmut. Kennt ihr die Klischees der 70er ? Oberlippenbärte wie bei Charles Bronson, kleingelockte Herrenhaarschnitte hinten lang – vorne kurz, verblassende Tätowierungen in der Mitte des Unterarms ? Ich liebe die 70er ! Dank Helmut waren wir für die nächsten 24 Stunden wieder dort, und irgendwie Klang alle Musik nach Smokey und den Bay City Rollers.
Diese zufällige Bekanntschaft mit Helmut sollte sich als Glücksgriff erweisen: selten wurden wir mit einer solchen echten Herzlichkeit aufgenommen, wurden bereitwillig Kompressor und Stromaggregat, Grill und Verpflegung angeboten. Kameradschaft total.
Das Tagesziel stand aber noch auf dem Plan - Training, Kräftemessen, Revier abstecken.
Der Regen der vorangegangenen Stunden machte aus der perfekt gewalzten Strecke eine spiegelglatte Bahn aus Lehm und so scheute sich der überwiegende Teil der Teilnehmer vor der Ausfahrt in den ersten Tag. Mehr als einmal sehe ich keine Chance mehr in die Kurve abzuwinkeln und nehme stattdessen die sichere, gerade Ausfahrt in den Acker. Nach 8 Minuten gibt mein Tacho mit „74“ sein letztes Signal, bevor ein Lehmklumpen ihn seines Gebers beraubt. 74 km/h entsprechen fast 15.000 Umdrehungen pro Minute – kürzer sollte ich wohl nicht mehr übersetzen.
Nach und nach bekommt die Strecke Nuancen von Grip und zaghaft rollen noch einige Ungeduldige auf die Bahn. Zweikämpfe bleiben aus, alle sind zu sehr mit ihrer eigenen Balance beschäftigt.
Fahre selbst eine Stunde, fühle mich gut dabei und bekomme sogar etwas Gefühl für den speziellen Untergrund, das ich dieses Gefühl am folgenden Tag noch ausgiebig brauchen sollte, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Wie bereits geschildert fiebere ich seit Tagen, eigentlich seit Wochen, diesem ersten Schlagabtausch auf der Keller Rennstrecke entgegen. In meinen Tagträumen habe ich bereits für das Training wilde Rempeleien und harte Fights am Rande der Sportlichkeit erwartet. Dementsprechend ist mein Adrenalinpegel auf mittelschwere Auseinandersetzungen programmiert, als ich mich in den Vivaro setze und den Rhein südwärts nach Kell fahre.
Der erste Eindruck des Areals ist beeindruckend, eine scheinbar endlos lange Boxengasse aus dicht stehenden Pavillons, dazwischen Türme aus Baugerüsten, gegenüber ein großes Festzelt mit Bierständen, Imbisswagen, Kletterwand und mittendrin der Kern: die Strecke. Mit der Perfektion eines Modellbauers haben die Keller ein Band dunkler Erde auf das korngelbe Bett des Feldes gelegt. Gleichmäßig 5 Meter breit und 1000 Meter lang, mit langen Geraden, 2 Schikanen, perfekt geschwungene Kurven in jedem Radius. Die bestpräparierte Strecke, die ich je für unseren Sport je gesehen habe. Ein würdiger Rahmen für die Schlacht der Besten.
Die Fahrt entlang der Boxengasse gleicht einer Reise durch einen Ameisenhaufen, überall sind hunderte Hände mit ausladen, aufbauen, rangieren beschäftigt. Rein optisch scheinen schon alle da zu sein – alle außer mir. Dementsprechend beschränkt sich die Auswahl der möglichen Standplätze auf einen etwa 4 m² kleinen Flecken „mittendrin“. Dieser Boxenplatz ist so klein, dass ich meine Frau erstmal vorschicke um zu erkunden, ob es tatsächlich ein freies Fleckchen ist, oder ob dort nur kurz die Werkzeugkiste weggenommen wurde.
Die Antwort auf unsere Frage gibt ihr Helmut. Kennt ihr die Klischees der 70er ? Oberlippenbärte wie bei Charles Bronson, kleingelockte Herrenhaarschnitte hinten lang – vorne kurz, verblassende Tätowierungen in der Mitte des Unterarms ? Ich liebe die 70er ! Dank Helmut waren wir für die nächsten 24 Stunden wieder dort, und irgendwie Klang alle Musik nach Smokey und den Bay City Rollers.
Diese zufällige Bekanntschaft mit Helmut sollte sich als Glücksgriff erweisen: selten wurden wir mit einer solchen echten Herzlichkeit aufgenommen, wurden bereitwillig Kompressor und Stromaggregat, Grill und Verpflegung angeboten. Kameradschaft total.
Das Tagesziel stand aber noch auf dem Plan - Training, Kräftemessen, Revier abstecken.
Der Regen der vorangegangenen Stunden machte aus der perfekt gewalzten Strecke eine spiegelglatte Bahn aus Lehm und so scheute sich der überwiegende Teil der Teilnehmer vor der Ausfahrt in den ersten Tag. Mehr als einmal sehe ich keine Chance mehr in die Kurve abzuwinkeln und nehme stattdessen die sichere, gerade Ausfahrt in den Acker. Nach 8 Minuten gibt mein Tacho mit „74“ sein letztes Signal, bevor ein Lehmklumpen ihn seines Gebers beraubt. 74 km/h entsprechen fast 15.000 Umdrehungen pro Minute – kürzer sollte ich wohl nicht mehr übersetzen.
Nach und nach bekommt die Strecke Nuancen von Grip und zaghaft rollen noch einige Ungeduldige auf die Bahn. Zweikämpfe bleiben aus, alle sind zu sehr mit ihrer eigenen Balance beschäftigt.
Fahre selbst eine Stunde, fühle mich gut dabei und bekomme sogar etwas Gefühl für den speziellen Untergrund, das ich dieses Gefühl am folgenden Tag noch ausgiebig brauchen sollte, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Sieger haben einen Plan - Verlierer haben Ausreden